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Global Disability Summit 2025:

Weltbehindertenkonferenz am 2. und 3. April in Berlin als Chance nutzen

Der Global Disability Summit 2025 am 2. und 3. April in Berlin bietet eine wegweisende Chance, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen weltweit voranzutreiben und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu beschließen.

von Peter Reichert

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In zwei Wochen, am 2. und 3. April 2025, findet in Berlin der Global Disability Summit (GDS 2025) statt. Der Weltgipfel für die Rechte von Menschen mit Behinderungen bietet eine bedeutende Gelegenheit, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland und weltweit zu stärken und eine inklusive Gesellschaft voranzubringen.

"Der Global Disability Summit 2025 kann ein Meilenstein für die Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen sein. Jetzt ist die Zeit, klare Verpflichtungen einzugehen und konkrete Maßnahmen für eine inklusive Gesellschaft zu ergreifen. Die Bundesregierung muss zeigen, dass sie ihre Verantwortung ernst nimmt und sich nicht nur symbolisch zur Inklusion bekennt, sondern auch die notwendigen finanziellen und strukturellen Voraussetzungen schafft", erklärt Verena Gotzes, Bundesvorsitzende des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.

Der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann, Vorsitzender und Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Linken, betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung der von der Bundesregierung geplanten Selbstverpflichtungen zur Entwicklungszusammenarbeit. „Ich hoffe, dass die Deklaration, die auf dem GDS 2025 unterzeichnet werden soll, sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch im konkreten Handeln der Regierung widerspiegelt“, so Pellmann. Kritik übt er an der mangelhaften Transparenz der Bundesregierung bezüglich der Teilnehmenden aus Parlamenten, Regierungen und Behindertenorganisationen sowie am schwachen Datenmanagement. Auch die unzureichende Sprachvielfalt auf der Konferenz und die fehlende Unterstützung für Organisationen aus finanzschwachen Staaten stellen aus seiner Sicht erhebliche Barrieren dar.

Ein zentraler Bestandteil des GDS 2025 ist die „Amman-Berliner Erklärung zur globalen Inklusion von Menschen mit Behinderungen“, die die Ziele der internationalen Behindertenrechtsbewegung bekräftigt und weiterentwickelt. Diese Erklärung hebt hervor, dass Menschen mit Behinderungen uneingeschränkten Zugang zu ihren politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechten haben müssen. Zudem verpflichtet sie die unterzeichnenden Staaten, mindestens 15 Prozent der internationalen Entwicklungsprogramme auf die Inklusion von Menschen mit Behinderungen auszurichten.

"Wir fordern eine konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen Bereichen der Gesellschaft und insbesondere in der internationalen Zusammenarbeit", so Gotzes weiter. „Es reicht nicht aus, Absichtserklärungen abzugeben – wir brauchen konkrete Maßnahmen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen weltweit zu verbessern.“

Mit der Konferenz bietet sich die Gelegenheit, Weichen für eine inklusive Zukunft zu stellen. Organisationen der Behindertenselbsthilfe, die Zivilgesellschaft und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sind nun gefordert, klare und verbindliche Schritte einzuleiten, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen nachhaltig zu verbessern.