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Fachteam Bauen
Die DIN 18040 ist in Deutschland die Grundnorm für das barrierefreies Bauen und Planen. Sie besteht aus drei Teilen.
Ziel dieser Norm ist die Barrierefreiheit baulicher Anlagen, damit sie für Menschen mit Behinderung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis, und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Das gibt § 4 BGG Behindertengleichstellungsgesetz vor.
Stand der Dinge
Im August 2021 erschien die DIN EN 17210. Diese machte eine Überarbeitung der DIN 18040 erforderlich. Denn nationale Normen dürfen den europäischen Regeln nicht entgegenstehen.
Normen sind grundsätzlich freiwillig anzuwendende Dokumente. Sie sind jedoch verpflichtend einzuhalten, wenn dies vertraglich oder vom Gesetzgeber „unter Bezug genommen“ wurde. Das bedeutet, dass z. B. eine Norm durch die Liste der Technischen Baubestimmungen (MVV TB) über die Bauordnungen der einzelnen Bundesländer eingeführt ist.
Eine Norm, die auf europäischer Ebene veröffentlicht ist, hat immer zur Folge, dass nationale Normen zum gleichen Themenkreis entweder ersetzt, oder dass gleiche Regelungsinhalte der nationalen Normen mit den europäischen Normanforderungen harmonisiert werden müssen. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) ist demnach verpflichtet, davon betroffene nationale Normen zurückzuziehen oder diese zu überarbeiten.
Als Anfang 2023 der Entwurf der neuen DIN 18040 vorlag, konnte die Fachöffentlichkeit hierzu Stellungnahmen, Kommentare und Änderungsvorschläge abgeben. Auch der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) hat sich an der Stellungnahme zur DIN-18040-Reihe beteiligt. Diese wurde in gremieninternen Beratungen geprüft.
Was bleibt und was ändert sich?
Im Schwerpunkt ging es um die Harmonisierung der DIN 18040-Reihe mit der DIN EN 17210. Manche Vorgaben der bisherigen DIN wurden vermindert und andere angehoben. Nach wie vor gilt die Norm für den Neubau und soll sinngemäß auch im Bestand angewendet werden. Entscheidende Veränderungen betreffen u. a. Türen, Schwellen, Bedienhöhen, Aufzüge und Brandschutz. Bei den Türen wurde der zulässige Höhenunterschied im Bodenbelag unterhalb des Türblatts reduziert. Zudem müssen Schwellen abgeschrägt oder abgerundet werden. Die zulässige Drückerhöhe wird von 85 Zentimetern auf einen Bereich zwischen 85 und 105 Zentimeter erweitert. Bei den Aufzügen werden zur besseren Nachvollziehbarkeit Zeichnungen hinsichtlich der Wartezone vor dem Aufzug ergänzt.
Wann erscheint die novellierte DIN 18040-Reihe?
Über den genauen Veröffentlichungstermin der novellierten Normenreihe lässt sich aktuell nur spekulieren. Die Anhörungen zu den Stellungnahmen und Einsprüchen sind zwar abgeschlossen. Jedoch benötigt das Deutsche Institut für Normung noch Zeit für die Schlussarbeiten. Der Erscheinungstag bleibt also abzuwarten. Mit einer Veröffentlichung noch im Jahr 2024 wird allerdings nicht gerechnet.