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15. - 17.06.23 Messe Karlsruhe

REHAB 2023: "Starker Community-Charakter"

Interview mit Annika Gehrmeyer, Projektleiterin der 22. Europäischen Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion

Foto Annika Gehrmeyer
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  • Aus der Szene

In wenigen Tagen öffnet die 22. REHAB-Messe in Karlsruhe. An drei Messetagen präsentieren Hersteller und Händler von Hilfsmitteln, Therapiegeräte, Pflege- und orthopädischen Hilfsmittel ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen. Wir hatten die Gelegenheit vor Messebeginn mit Projektleiterin Annika Gehrmeyer im Vorfeld zu sprechen.

BSK: Der Countdown läuft. Am 15. Juni öffnet die REHAB ihre Tore für die Besucher. Wie war das Interesse der Branche an einer Teilnahme als Aussteller?

Annika Gehrmeyer: Aufgrund einer pandemiebedingten Messeverschiebung findet die REHAB Karlsruhe einmalig bereits nach einem Jahr wieder statt. Wir erwarten rund 300 Ausstellende aus 16 Ländern, vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum und den Nachbarländern. Ausstellende schätzen die REHAB als renommierte Fachmesse, um ihre Innovationen sowohl einem breiten Fachpublikum als auch einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Für die Branche ist die Fachmesse auch nach einem Jahr ein wichtiger Messetermin im Jahreskalender, das zeigt ein Herstelleranteil von rund 50 Prozent sowie die erneut hohe Beteiligung zahlreicher Marktführer.

Was unterscheidet eine Messe wie die REHAB vom Onlinehandel?

Zur DNA der REHAB zählt das Anfassen, Testen und Vergleichen von neuesten Hilfsmitteln – und das gebündelt an einem Ort, live und in Farbe wie man so schön sagt. Vor allem auch die persönliche Beratung der Experten vor Ort, zum eigenen Bedarf und zu den individuellen Anforderungen, ist durch eine Onlineplattform nicht zu ersetzen. Besucherinnen und Besucher können sich auf der REHAB über brandneue Innovationen informieren und hunderte, vielfältige Hilfsmittel sofort ausprobieren: wie Rollstühle, Scooter, Rollatoren, Handbikes, behindertengerechte Autos, spezielle Hilfsmittel für Kinder und Jugendliche und vieles mehr.

Die Technik entwickelt sich immer weiter und passt sich dem Bedarf an. Gibt es überhaupt noch innovative Produkte, Dienstleistungen oder Ideen, die bei den Besuchern einen Wow-Effekt auslösen können?

Ich kann dazu sagen, dass Ausstellende einige spannende Messepräsentationen für die REHAB 2023 ankündigen. Darunter Hilfsmittel mit Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Weiterentwicklungen von Augen- oder Kopf-Fuß-Steuerungen für elektrische Rollstühle und weitere assistive Technologien wie beispielsweise sensorbasierte Systeme zur unterstützten Kommunikation. Auch im Hinblick auf E-Mobilität gibt es vielversprechende Entwicklungen wie die Kombination aus einem klassischen Rollator und einem E-Mobil. Ein Eyecatcher wird sicherlich auch der weltweit erste Neuromodulationsanzug unter anderem zur Verminderung von Spastiken auf der Messe sein.

Stark frequentiert werden auch immer die Stände der Selbsthilfegruppen und – verbände. Wie wichtig ist für Euch deren Teilnahme als Aussteller?

Enorm wichtig. Zum einen kommen Besucherinnen und Besucher auf die REHAB, um sich zu ihrer aktuellen Lebenssituation von Betroffenen und Experten beraten zu lassen. Sei es aufgrund einer plötzlichen Erkrankung oder einer absehbaren Veränderung, einer individuellen Herausforderung zu einem bestimmten Thema wie Pflege, Rechtsberatung, Therapiemöglichkeiten und dergleichen. Fachbesucherinnen und -besucher möchten oft auch übergreifende Informationen zu einem Krankheitsbild, mit dem sie im Berufsalltag konfrontiert sind, bekommen. Denn im beruflichen Umfeld bleiben oft Fragen offen, zu denen auf der REHAB Ansprechpartner und Netzwerke Hilfestellung leisten können. Insgesamt hat die REHAB einen starken Community-Charakter, natürlich auch dank der zahlreichen engagierten Selbsthilfegruppen. Besonders der BSK ist seit Beginn ein wichtiger Partner für uns und wir freuen uns, dass ihr mit eurem Angebot auch wieder vor Ort seid und zum so geschätzten, wertvollen, lebendigen Austausch beitragt.

Was sind in diesem Jahr die Highlights im Rahmenprogramm?

In diesem Jahr steht die berufliche Fortbildung besonders hoch im Kurs. Die REHAB wird erstmals von vier Kongressen begleitet. Neben dem CON.THERA wird die Jahrestagung der Vereinigung der Bobath Therapeuten Deutschlands e.V., die Jahrestagung der DGNKN Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und klinische Neurorehabilitation e.V. sowie die Pflegeregionalkonferenz parallel stattfinden.
In den Messeforen beleuchten Experten übergreifende Themen und Trends in der Hilfsmittelbranche in Vorträgen, Workshops und bei Produktpräsentationen. Beispielsweise zur Kinder- und Jugendrehabilitation in Kooperation mit rehaKIND e.V. oder zur außerklinischen Intensivversorgung und den Themen Hirnverletzung und Schlaganfall in Kooperation mit der Fachzeitschrift „not“. Im Neuheitenforum powered by MOBITIPP werden neue Produkte und Premieren vorgestellt.
Unser Partner Guidzter.com plant Workshops zu Mobilitätsthemen, Vorträge beispielsweise zu Reisethemen und Fragerunden auf der Guidzter.com-Lounge.
Highlights auf unserer Inklusiven Sportstätte sind Adaptive Selbstverteidigung für Alle, Hockey und Biathlon im Rollstuhl.
Für viele sind auch unsere Sonderflächen ein Highlight: Hier können Fahrgeräte auf unserem 3.000 Quadratmeter großen Testparcours und bei PKW-Probefahrten getestet werden.

Das Messegelände und die An- und Abreise sind barrierefrei und gut getaktet. Gibt es dennoch Wünsche oder Anregungen, die Euch von Besuchern mitgeteilt wurden?

Zunächst einmal sind wir immer dankbar für Feedback und Kritik unserer Kunden, denn nur so können wir die Fachmesse kontinuierlich weiterentwickeln. Aus dem letzten Jahr nehmen wir mit, dass die großzügigen Flächen, die wir aufgrund der Pandemie geplant hatten, sehr gut ankamen: also breite Gänge, ausreichend Platz um die Stände, viele Sitz- und Ruheflächen, großer Gastronomiebereich im Atrium – das alles kam sehr gut bei Besucherinnen und Besuchern an. Deshalb planen wir dieses Jahr ähnlich und auch wieder in drei Messehallen.

Konntet Ihr die Preise für Aussteller und Eintrittskarten vom vergangenen Jahr halten?

Ja, für die Besucher-Tickets! Und das freut uns besonders bei den aktuellen Herausforderungen – Stichwort Inflation und Energiekosten. Wir bieten in diesem Jahr auch Ausstellenden an, kostenfreie Tickets für ihre Kunden bei uns zu bestellen. Das heißt im Umkehrschluss, dass Interessierte bei Ausstellern, beispielsweise ihrem Sanitätshaus, kostenfreie Tickets anfragen können. Mein Tipp: Online auf unserer Website in die Ausstellerliste schauen und direkt bei einem Aussteller ein Messeticket anfragen.

Mehr Infos gibt es auf der REHAB-Messeseite.