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Krautheimer Gespräche am 20. Februar 2026

Partizipation und selbstbestimmtes Leben in der gewünschten Wohnform

Wie können Menschen mit Behinderungen so leben, wie sie möchten – mit echter Mitsprache, barrierefrei und selbstbestimmt? Diese Frage beschäftigt in Zeiten politischer Kürzungen nicht nur den BSK. Antworten soll die Podiumsdiskussion am 20. Februar geben.

von Jörg Bechtold, BSK-Referent für Barrierefreiheit

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  • Krautheim 
  • Aus dem Verband

Die Partizipation von Menschen mit Behinderungen wird sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene immer wieder in Frage gestellt – beispielsweise durch fehlende frühzeitige Beteiligung bei Gesetzesvorhaben der Selbsthilfe und Verbände. Auch die Einschränkung der Mitspracherechte und Mitbestimmungsrechte von Wohnbeiräten in Wohneinrichtungen von Menschen mit Behinderungen und in Pflegeeinrichtungen ist weiterhin ein Thema, das viele Menschen beschäftigt.

Das gesellschaftliche Klima wird rauer. Der „Herbst der Reformen“ wurde ausgerufen, und die Eingliederungshilfe wurde ohne Begründung angegriffen. Demnach soll bei den notwendigen Teilhabeleistungen wie der Assistenz für Menschen mit Behinderungen gekürzt werden – eine Entwicklung, die große Verunsicherung hervorruft. Ebenso wird die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes auf Bundesebene nicht für die Verbändeverschickung freigegeben und weiterhin regierungsintern verhandelt, was wichtige Fortschritte verzögert.

Zudem haben wir seit Jahren ein massives Defizit an barrierefreien und altersgerechten Wohnungen – bei stetig steigendem Bedarf durch die weiter alternde Gesellschaft und die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen. Diese Herausforderung betrifft zunehmend auch Menschen, die bisher wenig Berührungspunkte damit hatten.

Dazu besteht aus Sicht des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) erheblicher Diskussionsbedarf. Deshalb richtet der BSK seine traditionellen Krautheimer Gespräche am 20. Februar 2026 ab 18 Uhr mit dem Schwerpunktthema „Partizipation und Selbstbestimmtes Leben in der gewünschten Wohnform“ aus. Eine Podiumsdiskussion mit aktiver Beteiligung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist vorgesehen – und bietet allen Gästen die Gelegenheit, sich aktiv mit ihren Fragen einzubringen.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf bundespolitischen Problemstellungen, die auf landespolitische Themen und Fragenstellungen in Baden-Württemberg übertragen werden sollen. Deshalb sind Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Verbänden der Bundes- und Landesebene ebenso herzlich eingeladen wie alle anderen Interessierten, die den Austausch mitgestalten möchten.

Der BSK weist jegliche Kürzungen von Leistungen der Eingliederungshilfe und Einschränkungen der Partizipation von Menschen mit Behinderungen zurück. Wir erwarten einen „Frühling der Umsetzung“ und die Vorlage von Gesetzesentwürfen, die die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen im Sinne umfassender Barrierefreiheit, wirksamerer Partizipation und bedarfsdeckender Teilhabeleistungen deutlich verbessern sollen. Grundlage dafür bilden Artikel 9 und 19 der UN-Behindertenrechtskonvention, die keine Wünsche, sondern Ansprüche und Rechte formulieren.

Die „Krautheimer Gespräche“ finden am Freitag, 20. Februar 2026, um 18 Uhr in den Räumlichkeiten der BSK-Tochtergesellschaft EKWZ in Krautheim statt:
EKWZ – Eduard-Knoll-Wohnzentrum, EG links
Altkrautheimer Straße 21
74238 Krautheim

Eine Anmeldung ist erforderlich und bis zum 9. Februar 2026 per E-Mail an berlin@bsk-ev.org möglich.