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Krautheims Bürgermeister Andreas Köhler spricht mit BSK Hohenlohe-Franken über Barrierefreiheit in der Stadt

Es gibt in Krautheim noch viele Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigung. Der BSK lud den Bürgermeister Andreas Köhler zum Gespräch ein.

von Jasmin Paul

Gruppenfoto im BSK-Clubraum
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  • Aus dem Verband

Krautheim ist im Hohenlohekreis noch immer federführend in Sachen Barrierefreiheit. Das ist nicht zuletzt dem engagierten Wirken von Eduard Knoll zu verdanken, der sich bereits in den 1950er-Jahren für Menschen mit körperlichen Einschränkungen eingesetzt hat. Mittlerweile gibt es am Standort die Werkstätten für Menschen mit Behinderung, das Hohenloher Integrationsunternehmen, das Eduard-Knoll-Wohnzentrum (EKWZ) und die Zentrale des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK e. V.) mit dem ortsansässigen BSK Hohenlohe-Franken. Die Stadt ist auf die damit verbundenen Bedürfnisse entsprechend eingestellt. Doch als der BSK Hohenlohe-Franken Ende 2022 gemeinsam mit dem BSK-Jugendtreff die Barrierefreiheit in Krautheim genauer unter die Lupe genommen hatte, wurde klar: Es gibt vor Ort leider immer noch viele Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigung. Daher fand kürzlich ein Gespräch mit Bürgermeister Andreas Köhler statt.

Ziel des gemeinsamen Treffens war, mit dem Bürgermeister gemeinsam Potenziale zur weiteren Verbesserung des Stadtbildes zu finden, um Hindernisse für Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder auch Kinderwagen bestmöglich aus dem Weg zu räumen. „In Krautheim ist über die Jahre schon viel getan worden, was den überdurchschnittlich vielen mobilitätseingeschränkten Bürgerinnen und Bürgern täglich zugutekommt“, betont Thomas Erl, Leiter der BSK-Jugendtreffs und Beisitzer im BSK Hohenlohe-Franken. Viele Geschäfte haben mittlerweile automatisch öffnende Türen und seien ebenerdig oder per Rampe zugänglich. Das helfe den Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen enorm. Aber es habe beim Barriere-Check natürlich auch Kritikpunkte gegeben. Hier nannte der Gesamtvorstand die vielerorts unüberwindbar hohen oder ausgebrochenen Bordsteine und die teils verblichenen, teils fehlenden Markierungen von abgesenkten Gehwegen. Das führe dazu, dass diese Absenkungen meistens zugeparkt seien. Auch fehlen oftmals barrierefrei zugängliche Toiletten. Auch äußerte Thomas Erl ganz explizit den Wunsch, an der stark befahrenen Götzstraße zwischen dem Schulzentrum und der Einfahrt zur Wolfgangstraße den Gehweg abzusenken und einen Zebrastreifen anzulegen. Das würde den Schüler*innen ermöglichen, barrierefrei und v. a. sicher zwischen Schule und BSK-Jugendtreff hin und her zu kommen.

Bürgermeister Köhler versprach im weiteren Gesprächsverlauf, dass die Stadt schnellstmöglich Abhilfe für durch Überfahren abgebröckelte Gehwege und die ausgeblichenen Markierungen der abgesenkten Bordsteine an der Hauptstraße schaffen werde. Auch die Möglichkeit einer Gehwegabsenkung im Bereich des Schulzentrums werde geprüft. Der Bitte nach einem weiteren Zebrastreifen an der Götzstraße, der Hauptverkehrsstraße durch Krautheim, könne jedoch nicht nachgekommen werden, da laut Straßenverkehrsordnung die beiden Querungshilfen nicht weit genug voneinander entfernt wären und ein weiterer Zebrastreifen den Verkehrsfluss zu stark behindern würde.  Zudem können leider auch nicht überall in der Stadt die Gehwege abgesenkt werden. Das habe mit der Sicherheit für Zu-Fuß-Gehende wie auch Rollstuhlfahrende zu tun. Denn diese würden einer Gefahr ausgesetzt, wenn Autofahrer*innen bspw. an Engstellen oder in verkehrsberuhigten Zonen auf den flachen Fußweg fahren, um schneller voran zu kommen.

Insgesamt lobte Bürgermeister Köhler das Engagement des BSK e. V. in Krautheim in Sachen Barrierefreiheit und versprach, auch weiterhin mit Ortsverein und Jugendtreff diesbezüglich im Austausch zu bleiben.

Abschließend informierte Dieter Gronbach, 2. Vorsitzender des BSK Hohenlohe-Franken e. V., noch über weitere Aktionen des Vereins im Jahr 2022 von Barrierefreiheits-Check in Bad Mergentheim über Beteiligung an Burgfest und Krautheimer Frühling hin zur regelmäßigen Teilnahme am 1. Krautheimer Stadtadventskalenders des inklusiven BSK-Jugendtreffs.