Suche schließen


Angriff auf Inklusion und Menschenwürde:

BSK verurteilt Höckes menschenfeindliche Äußerungen

Inklusion als „Ideologieprojekt“ bezeichnet? Der BSK e.V. reagiert auf die menschenfeindlichen Äußerungen von Björn Höcke aus dem MDR-Sommerinterview.

von Peter Reichert

  •  

Mit tiefer Besorgnis hat der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter die jüngsten Äußerungen des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke im MDR-Sommerinterview vernommen. Die Äußerungen, dass inklusive Beschulung von Kindern mit Behinderung Ideologieprojekte sind, sind nicht nur irreführend, sondern auch ein direkter Angriff auf die Werte und Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Unsere Mitglieder, viele von ihnen selbst Menschen mit Behinderungen oder Angehörigen, kämpfen täglich für eine gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Die inklusive Beschulung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und eine direkte Folge der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland unterzeichnet hat.

In einer Zeit, in der wir als Gesellschaft gemeinsam an Inklusion und Akzeptanz arbeiten sollten, sind solche destruktiven Äußerungen nicht nur enttäuschend, sondern auch gefährlich. Sie tragen dazu bei, Vorurteile und Stigmatisierungen gegenüber Menschen mit Behinderungen zu verstärken.

Zu Höckes Äußerungen sagt Verena Gotzes, BSK-Bundesvorsitzende: „Es ist nicht nur ein Tabubruch, sondern auch ein klares Zeichen dafür, dass Herr Höcke keine Kenntnisse darüber hat, welche positiven Auswirkungen Inklusion auf das gesamte Schulsystem und die Gesellschaft hat. Kinder mit Behinderung sind genauso leistungsfähig und verdienen die gleichen Chancen wie alle anderen Kinder auch. Sie ins Abseits zu stellen und als ‚Belastungsfaktor‘ zu bezeichnen, ist menschenfeindlich und zutiefst besorgniserregend.“

Wir schließen uns den Worten von Christina Marx, der Kommunikationsleiterin der „Aktion Mensch“, an. Wie Frau Marx bemerkte, sind Menschen mit Behinderungen die Fachkräfte von heute. Eine inklusive Bildung ist daher nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch ein wesentlicher Baustein für eine gerechte und inklusive Gesellschaft.

Wir fordern den MDR dazu auf, in Zukunft verantwortungsbewusster mit der Auswahl seiner Interviewpartner umzugehen und sich klar gegen menschenfeindliche Rhetorik zu positionieren.