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Anlässlich des Welt-MS-Tags

BSK fordert bessere Versorgung mit Hilfsmitteln für Menschen mit körperlichen Einschränkungen

„geMeinSam – nicht allein mit MS“, so lautet das Motto des Welt-MS-Tags. In diesem Zusammenhang möchte der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter ein starkes Zeichen für die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Einschränkungen setzen.

von Jasmin Paul

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  • Aus dem VerbandAus der Szene

Denn gerade Menschen mit MS sind im BSK gut vertreten. Der Verband fordert daher eine verbesserte Versorgung mit Hilfsmitteln, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.

Verena Gotzes, Bundesvorsitzende des BSK e.V., erklärt: „Die Versorgung mit Hilfsmitteln für Menschen mit MS ist oft unzureichend. Insbesondere bei komplexen Bedürfnissen ist es für Betroffene häufig schwierig, die richtigen und vor allem zielführenden Hilfsmittel zu erhalten. Der Zugang zu Produkten, die den Alltag wirklich erleichtern, wird von bürokratischen Hürden und mangelnder Anpassung an die individuellen Erfordernisse erschwert.“ Dabei geht es nicht nur um die klassische medizinische Versorgung, sondern auch um Hilfsmittel, die die Lebensqualität und Selbstständigkeit von Menschen mit MS, aber auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen allgemein, fördern.

Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1955 setzt sich der BSK dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zu genau den Hilfsmitteln erhalten, die ihre Lebensqualität verbessern. Auch heute – rund 70 Jahre später – müssen Antragsteller*innen leider noch lange auf notwendige Hilfsmittel warten, die im schlechtesten Fall nicht optimal auf ihre speziellen Anforderungen abgestimmt sind. „Hilfsmittel sind ein zentrales Thema für den BSK. Sie sind für alle Menschen mit körperlichen Einschränkungen von entscheidender Bedeutung, um ihre Unabhängigkeit und gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten. Dabei müssen die Hilfsmittel nicht nur schnell und unkompliziert verfügbar, sondern auch individuell angepasst und funktional sein, um ihren Zweck zu erfüllen“, betont Gotzes.

Zu den Hilfsmitteln, die für MS-Patienten zur Verfügung stehen, gehören unter anderem: spezielle Stützstrümpfe oder adaptive Hilfsmittel für den Alltag wie Greifhilfen oder Tastaturen. Auch Hilfsmittel zur Verbesserung der Mobilität, wie Rollatoren mit speziellen Funktionen oder leichte, anpassbare Gehschienen, können die Selbstständigkeit von MS-Betroffenen erheblich fördern. Diese Hilfsmittel können grundsätzlich von den Krankenkassen übernommen werden, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Die Antragstellung erfolgt in der Regel über den behandelnden Arzt, der eine detaillierte Verordnung erstellt. Diese Verordnung muss bei der jeweiligen Krankenkasse eingereicht werden, die nach Prüfung des Antrags die Kostenübernahme bewilligen kann.

Der BSK e.V. steht seinen Mitgliedern bei der Antragstellung zur Seite: „Leider erleben viele Betroffene, dass die Antragstellung für Hilfsmittel oft mit bürokratischen Hürden und Verzögerungen verbunden ist. Hier helfen wir unseren Mitgliedern aktiv weiter. Wir bieten Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen und beraten zu den rechtlichen und praktischen Aspekten der Hilfsmittelversorgung“, erklärt Gotzes.

Der BSK e.V. setzt sich mit Nachdruck für eine bessere, vereinfachte Versorgung mit Hilfsmitteln ein und fordert von der Politik, dass die Bedürfnisse von Menschen mit MS wie auch von Menschen mit körperlichen Einschränkungen allgemein bei der Versorgung mit Hilfsmitteln stärker berücksichtigt werden. „Nur durch eine ganzheitliche, individuelle und unbürokratische Versorgung können die Lebensqualität und die Teilhabe von Menschen mit MS sowie allen anderen Menschen mit Behinderungen nachhaltig verbessert werden. Der Welt-MS-Tag ist ein passender Anlass, sich daran zu erinnern, dass alle Menschen ein selbstverständliches Recht auf Teilhabe haben müssen“, mahnt die BSK-Bundesvorsitzende abschließend.