Bereichsleitertagung 2025 des BSK mit Daniel Cord

Insgesamt 23 ehrenamtlich Aktive aus acht Bundesländern nutzten das Wochenende, um ihre kommunikativen Kompetenzen gezielt auszubauen – mit einem klaren Fokus auf authentisches Auftreten, selbstbewusste Teilhabe und strategische Medienpräsenz.

Als Referent konnte Daniel Cord gewonnen werden – systemischer Coach, Moderator und Berater für inklusive Öffentlichkeitsarbeit. In seinem Impuls zu Beginn stellte er nicht nur Inhalte und Ablauf des Wochenendes vor, sondern auch die Bedeutung wirkungsvoller Kommunikation für gesellschaftliche Teilhabe: Wer frei spricht, moderiert oder medienwirksam Themen platziert, verändert nicht nur, wie andere ihn wahrnehmen – sondern auch, wie er sich selbst erlebt.

Im Zentrum des Seminars stand daher die praktische Anwendung. Den Auftakt bildete der Themenblock Freie Rede. Nach einem kurzen Input zu Aufbau, Haltung und Wirkmechanismen einer überzeugenden Rede übten sich die Teilnehmenden darin, eigene Botschaften strukturiert und selbstbewusst zu formulieren – etwa in Form kurzer Redebeiträge zu persönlichen Anliegen. Ziel war es, Sicherheit im Auftreten zu gewinnen, aber auch: sich die eigene Stimme bewusst zurückzuerobern.

Im Anschluss daran befasste sich die Gruppe mit dem Thema Moderation. Dabei wurde nicht nur die Rolle einer moderierenden Person theoretisch erschlossen, sondern auch deren praktische Umsetzung geübt: Wie leite ich Diskussionen auf Augenhöhe? Wie gehe ich mit Störungen um? Und was unterscheidet eigentlich eine Rede von einer Debatte oder einer Gruppendiskussion? All diese Fragen wurden in praxisnahen Übungen vertieft. Besonders wertvoll: Die Fähigkeit zu moderieren stärkt nicht nur die eigene Präsenz, sondern ermöglicht es auch, Gruppenprozesse aktiv mitzugestalten – ein zentraler Aspekt inklusiver Teilhabe.

Abgerundet wurde das Wochenende durch eine Einheit zur gewinnenden Öffentlichkeitsarbeit. Hier vermittelte Daniel Cord anschaulich, wie Redaktionen arbeiten, welche Themen überhaupt Chancen auf Veröffentlichung haben – und wie man mit Journalist*innen in Kontakt tritt, ohne die eigenen Inhalte zu verlieren. In praktischen Übungen wurde geprobt, wie sich persönliche Anliegen klar und mediengerecht vermitteln lassen – ohne sich dabei auf stereotype Narrative zu reduzieren.

Ein durchgängiges Thema aller Einheiten war die Auseinandersetzung mit Fremd- und Selbstwahrnehmung. Viele der Teilnehmenden berichteten, dass sie durch die gezielten Übungen nicht nur an kommunikativer Sicherheit gewonnen haben, sondern sich selbst auch in neuer Weise als sichtbar und wirksam erlebt haben. Denn: Gerade für Menschen mit Behinderung bedeutet Kommunikation weit mehr als Informationsaustausch – sie ist ein Mittel, um Selbstbestimmung auszudrücken, Sichtbarkeit zu schaffen und Barrieren in Köpfen und Strukturen aktiv zu verändern.

Die Tagung fand in einer konzentrierten, zugleich sehr zugewandten Atmosphäre statt. Die Teilnehmenden zeigten sich am Ende des Wochenendes durchweg motiviert, das Gelernte künftig in ihrer ehrenamtlichen Arbeit einzusetzen – sei es in Gesprächen mit der Presse, bei öffentlichen Reden oder in Gremiensitzungen. In der abschließenden Evaluation erhielt das Seminar die Durchschnittsnote 1,3 – und viele äußerten den Wunsch, bei künftigen Veranstaltungen einzelne Aspekte weiter zu vertiefen. Die Veranstaltung wurde von Aktion Mensch gefördert, für deren Unterstützung wir herzlich danken.