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„Bei uns geht es nicht um die Interessen eines Einzelnen, es geht um das Wir.“

Mitgliederversammlung des BSK Hohenlohe-Franken mit inklusivem Spielenachmittag und gemeinsamem Burger-Essen war für etwa 35 Teilnehmer*innen aller Generationen voller Erfolg

von jp

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  • Aus dem Verband

Neuer Zeitgeist und Aufbruchstimmung halten auch nach einem knappen halben Jahr Amtszeit des neuen elfköpfigen Vorstands des BSKS Hohenlohe-Franken e. V. an. Von den knapp 100 Mitgliedern erschienen in wechselnder Besetzung etwa 35 zur Mitgliederversammlung Anfang September im inklusiven Jugendtreff des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) in Krautheim. Neben allgemeinen Themen und dem gemeinsamen Austausch, wie man den Verein gemeinsam zukunftsfähig gestalten könne, stand der inklusive Spielnachmittag im Fokus des Geschehens.


„Bei uns geht es nicht um die Interessen eines Einzelnen im Vorstand, bei uns geht es um das Gemeinsame, das Wir im Verein“, betonte der 2. Vorsitzende Dieter Gronbach mehrfach bei der Veranstaltung. „Alle, die wir heute hier sind, haben die Motivation, denen zu helfen, denen es nicht so gut geht und Dinge durchzusetzen, die für Fußgänger*innen ganz normal und alltäglich sind. Daher freut es mich besonders, dass so viele Mitglieder aller Generationen mit unserem BSK Hohenlohe-Franken etwas bewegen wollen.“ Denn, soi Dieter Gronbach: Ziel müsse Inklusion und Teilhabe für alle Menschen in der Gesellschaft sein. Barrierefreiheit im Alltag sei leider noch lange nicht in den Köpfen der Menschen angekommen, daher sei es umso wichtiger, dass man im Kleinen, in der Region Tauberfranken-Hohenlohe etwas bewege. „Das schaffen wir nur gemeinsam. Daher bieten wir für jede*n in unserem Verein eine passende Unterstützungsmöglichkeit, ganz individuell nach den eigenen Interessen und Fähigkeiten“, verspricht der 2. Vorsitzende. In seiner kurzen Präsentation für die Mitglieder berichtet Dieter Gronbach, dass seit März bereits viele Aktionen mit dem kleinen Verein gelaufen sind, darunter ein Barrierefreiheits-Check in Bad Mergentheim, der ähnlich am 22. Oktober in Krautheim und nach Möglihckeit zeitnah noch in Künzelsau wiederholt werden solle. Weiterhin waren die Jugendmitglieder im September mit Jugendreferent Thomas Erl im Freizeitpark Tripsdrill, eine Delegation von Mitgliedern und Bewohner*innen des Eduard-Knoll-Wohnzentrums (EKWZ) habe sich erfolgreich bei der Bürgerbeteiligung zur geplanten Neugestaltung des Bahnhofsplatzes eingebracht und das BSK-Spielmobil war beim 11. Weltkinderfest Hohenlohe in Öhringen mit zwei Ehrenamtlichen im Einsatz. Weiterhin stehen eine T-Shirt-Malaktion und der Tag der offenen Tür im inklusiven BSK-Jugendtreff an, bei dem es nicht nicht nur viele inklusive Mitmachaktionen geben wird, sondern auch der neue barrierefreie Bus für die Kinder und Jugendlichen vorgestellt wird.


An den Projekten interessiert hatten die Mitglieder viele Nachfragen und Ideen für weitere Aktionen. So wurde beispielsweise der Wunsch nach einem Zebrasteichen am EDEKA laut, der mobilitätseingeschränkten Personen aber auch den Schulkindern ein sicheres Überqueren der stark befahrenen Straße ermöglichen soll. Auch das nicht mehr bestehende, aber aus Sicherheits- wie Lärmschutzgründen dringend benötigte Fahrverbot für LKW in der Altkrautheimer Straße wurde thematisiert. Einige Bewohner mit körperlichen Einschränkungen aus EKWZ und Betreutem Mietwohnen wollen sich diesbezüglich wie auch für Aktionen mit den Kindern und Jugendlichen künftig stärker einbringen. Dazu einer der Herren: „Ich habe zwar eine ausgewiesene Behinderung, daber deswegen muss ich ja nicht den ganzen Tag in meiner Bude hocken. Ich möchte etwas für uns alle bewegen, daher engagiere ich mich jetzt ehrenamtlich im BSK Hohenlohe-Franken.“ Eine der Mütter äußerte sich ähnlich positiv: „Dass Kinder und Jugendliche mit Menschen aller Altersklassen mit und ohne Einschränkung zusammenkommen ist enorm wichtig, um den Gedanken der Gemeinsamkeit zu verankern un Vorurteile abzubauen. Daher haben wir eine Familienmitgliedschaft und meine Kinder besuchen auch den inklusiven Jugendtreff immer gern.“


Nach dem gemeinsamen Austausch gingen dann alle Anwesenden zum gemütlichen Teil des Tages über. Zunächst gab es selbst gemacht Burger für alle und bei den anschließenden inklusiven Teamspielen in gemischten Gruppen durften alle ihr Können unter Beweis stellen. Bei insgesamt sechs Spielen ging es darum, für die Teammitglieder unterschiedlichemn Alters, Fußgänger wie auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen, so einzuteilen, dass alle Aufgaben entsprechend der eigenen Fähigkeiten erfüllt werden konnten. Bei der abschließenden Siegerehrung bei selbst gemachtem Kuchen waren sich alle einig: Eine solche Veranstaltung sollte es öfter geben. Und ein Mitglied im Rollstuhl brachte es auf den Punkt: „Ich bin schon über 70 und habe schon viele Menschen im BSK Hohenlohe-Franken kennengelernt – aber noch nie so ein tolles Team. Ich bin mir sicher, gemeinsam können wir so nicht nur die Interessen von Behinderten repräsentieren, sondern auch viel aktiv erreichen. Da bin ich von Herzen gern dabei.“

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