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„Barrieren machen alle sauer“

Informationen zum Jahresempfang des Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel

von ak

Gruppenfoto der BSK-Teilnehmer mit Jürgen Dusel
Nach dem offiziellen Teil des Jahresempfangs gelang noch eine Aufnahme mit dem Gastgeber und allen Anwesenden des BSK und assoziierten Teilnehmern der Veranstaltung wie Herrn Friedhelm Julius Beucher, dem Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, mit dem unser Bundesvorstandsmitglied Karl Finke nahe steht
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  • Aus dem Verband

Beim gestern stattfindenden Jahresempfang des Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel waren Rita Schwarzelür-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie Sigrid Arnade, Vorsitzende des Sprecherinnen-Rats, Deutscher Behinderten-Rat als politische Rednerinnen mit dabei.

Das Moderations-Duo Sandra Olbrich und Arthur Hackenthal hat durch das Bühnenprogramm des offiziellen Teils geführt. Im Anschluss gab es beim geselligen Beisammensein Gelegenheit zum Austausch und Vernetzen.

Jürgen Dusel machte am Anfang seiner Rede noch einmal auf die Wichtigkeit der Menschenwürde in der deutschen Verfassung aufmerksam und betonte Artikel 1 „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, sowie Artikel 3, Absatz 3 „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“, an welchem der BSK maßgeblich beteiligt war.

Ausdrücklich freute sich Herr Dusel über die Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung des inklusiven Arbeitsmarktes. Es sei richtig, nun eine vierte Stufe der Ausgleichsabgabe für Betriebe einzuführen, die keinen einzigen Menschen mit Behinderung einstellen. Betriebe in Deutschland mit mindestens 20 Beschäftigten sind verpflichtet, mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen zur Verfügung zu stellen. Erfüllen sie diese Quote nicht, müssen sie eine gestaffelte, mittlerweile vierstufige, Ausgleichsabgabe zahlen, dies hatten Behindertenverbände schon lange gefordert.

Ansonsten stand der Event ganz im Zeichen der Inklusion im Sport – also den Special Olympics 2023 in Berlin. Daher gab es zu diesem Thema einen Vortrag von Rita Schwarzelür-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat. Sie betonte, dass Menschen mit Behinderung überall aktiv eingebunden werden sollen, und dass allen Menschen ein einfacher, digitalen Zugang zu Informationen ermöglicht werden müsse.

Des Weiteren habe Sport in der Inklusion die höchste Bedeutung, gelingt Inklusion dort, profitierten auch andere Lebensbereiche davon. Menschen mit Lernbeeinträchtigungen werden im Sport besonders gefördert (bis zu 2 Mio Euro), die Special Olympics in Berlin sollen Brücken bauen und ein Fest der Menschlichkeit und Lebensfreude sein.

Neben Gesang und artistischen Einlagen danach eine moderierte Gesprächs-Runde mit:
Sigrid Arnade, Vorsitzende des Sprecherinnen-Rats, Deutscher Behinderten-Rat
Jürgen Dusel, Behinderten-Beauftragter der Bundesregierung
Stefan Göthling, Projekt-Leitung bei Mensch zuerst
Mirjam Prahst Martinéz, Athletinnen-Sprecherin Special Olympics
Marco Reschat, Bildungs-Fachkraft der Uni Kiel

Mirjam Prahst Martinéz berichtete, dass der Behindertensport nicht bezahlt wird und sie aber andererseits durch ihre Lernschwäche keine Chance auf den ersten Arbeitsmarkt hat.
Marco Reschat meint richtig, jede:r hat das Recht auf Arbeit, da es hierbei auch um persönliche Weiterbildung geht und dass viel mehr Arbeitsplätze außerhalb von Werkstätten für Menschen mit Behinderung geschaffen werden müssen.
Stefan Göthling lebt Inklusion, ihm ist als Schwerpunkt „Wohnen“ besonders wichtig. Er möchte der Nachbar sein und nicht der Mensch mit Behinderung. Er strebt an, Barrieren abzubauen und lebt dieses Motto ehrenamtlich als Geschäftsführer von „Mensch zuerst“. Menschen mit Behinderung, egal welcher Art, brauchen Unterstützung, Assistenz, Dokumente in leichter Sprache etc.

Diese Statements wurden von Sigrid Arnade und Jürgen Dusel beantwortet. Herr Dusel hebt die Wichtigkeit der EUTB®s hervor, die neutrale Beratung gewährleisten. Er selbst gibt alle Eingaben an die Minister:innen weiter, denn es sei deren Job, für Änderungen zu sorgen. Er macht aber auch klar, dass er niemandem etwas befehlen kann, sondern immer nur argumentieren und empfehlen.

Vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. waren vor Ort dabei: Verena Gotzes, Bundesvorsitzende BSK. e. V., Simone Siebert, Referentin für Gesundheits- und Sozialpolitik, Anna Koch, Online-Redakteurin sowie Hartmut Schulze, BSK – Bundesvorstand.

Foto: Jürgen Dusel, Bundesbehindertenbeauftragter, Verena Gotzes, Bundesvorsitzende BSK. e. V. und Simone Siebert, Referentin für Gesundheits- und Sozialpolitik

Bild: Jürgen Dusel, Bundesbehindertenbeauftragter, Verena Gotzes, Bundesvorsitzende BSK. e. V. und Simone Siebert, Referentin für Gesundheits- und Sozialpolitik vor Demokratie braucht Inklusion Poster.