Mein Name ist Ottmar Miles-Paul. Ich durfte den BSK in der zweiten Halbzeit seiner nunmehr schon 70jährigen Geschichte kennenlernen und fortan immer wieder gut mit den Akteur*innen des Vereins zusammenarbeiten. Ziemlich genau vor 35 Jahren wurde ich vom BSK zu einer Tagung als Referent zum US-amerikanischen Antidiskriminierungsgesetz für behinderte Menschen eingeladen. Danach nahm vieles richtig Fahrt auf. Der Initiativkreis Gleichstellung Behinderter wurde mit entscheidender Unterstützung des BSK gegründet. Gemeinsam mit anderen Verbänden erstritten wir damals die Aufnahme des Satzes „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“ ins Grundgesetz. Das war ein großes Rad, das wir damals zusammen drehten und der BSK hatte dafür entscheidende Koordinationstätigkeiten übernommen. Dafür kann man dem BSK nicht genug danken!

Bei der Grundgesetzergänzung blieb es allerdings nicht. Immer wieder mussten wir Aktionen durchführen, bei denen BSK-Mitglieder eine wichtige Rolle spielten. Die Diskussionen, die wir führten, waren enorm wichtig. Und der Gedanke der verbands- und behinderungsübergreifenden Zusammenarbeit ist beim BSK ebenfalls fest verankert. Sei es das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz, das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, die UN-Behindertenrechtskonvention bis hin zum Bundesteilhabegesetz, die BSKler*innen waren immer dabei. Deshalb blicke ich sehr gerne auf diese 35 Jahre guter Zusammenarbeit zurück.

Ich blicke natürlich auch voraus, denn wir wollen und müssen noch einiges erreichen. Die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz mit der Verpflichtung privater Anbieter von Dienstleistungen und Produkten muss endlich gelingen. Die konkrete Teilhabe und die nötige Assistenz für behinderte Menschen muss weiter erstritten werden und vor allem müssen wir Verschlechterungen verhindern. Also auf in die nächsten 30 Jahre, damit wir beim 100. Geburtstag so richtig feiern können, wenn ich dieses Mal leider nicht dabei sein kann.