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„Helfen, wo Hilfe gebraucht wird – 10 Jahre im Dienst der Selbsthilfe“

Karl Josef Günther: Leitung BSK-Landesvertretung NRW und BSK-Kontaktstelle Brakel, Leitung DV, stv. Leitung Elsa-Krauschitz-Stiftung

Im Jahr 2014 benötigte ich Hilfe in unterschiedlicher Form, und da ich schon einmal vom BSK gehört hatte, habe ich im Internet gesucht und die Adresse von der damaligen Leiterin der BSK-Kontaktstelle aus Höxter bekommen – und das war Inge Paare-Renkhoff. Ihre Hilfe war sehr gut, und somit habe ich dann beschlossen, der damaligen Kontaktstelle Höxter beizutreten.

Dann wurde Inge krank, und man hatte mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Kontaktstelle zu übernehmen und zu leiten. Ich war erst überrascht und bat um eine kurze Bedenkzeit. Doch nur einen oder zwei Tage später habe ich dann zugestimmt – und von da an war ich seit 2015 Leiter der Kontaktstelle Höxter.

Die Landesvertretung NRW, die ja auch zu dem Zeitpunkt – als Inge krank war – weitergeführt werden musste, sollte ebenfalls neu besetzt werden. So kam es dann, dass die damaligen Mitglieder – das waren Inge Paare-Renkhoff, Manfred Liebich und Heinz Harris – dem Bundesverband in Krautheim vorschlugen, mich als Leiter der BSK-Landesvertretung NRW einzusetzen und zu berufen.

Heute bin ich nun seit 10 Jahren Leiter der BSK-Kontaktstelle sowie Leiter der BSK-Landesvertretung Selbsthilfe Körperbehinderter NRW. Die beiden Aufgaben machen mir sehr viel Freude und Spaß. Mein Wissen, das ich mir in all dieser zurückliegenden Zeit durch Schulungen, durch das Lesen in Fachbüchern angeeignet habe, gebe ich gern an unsere Mitglieder und deren Angehörige weiter, um behilflich sein zu können – wenn es z. B. um Barrierefreiheit, Antragstellung für einen Schwerbehindertenausweis oder auch um Lasten und Hilfestellung bei einem Widerspruch geht.

Der schönste Moment für mich war, als ich das erste Mal den Europäischen Aktionstag zum 5. Mai organisiert habe. Ich konnte – nach Genehmigung durch die Stadt Brakel – ein sehr großes Zelt auf dem Rathausplatz, direkt vor dem Rathaus, aufbauen lassen. Alle heimischen Politiker hatte ich zu einer Podiumsdiskussion eingeladen – und alle erschienen, sodass die Diskussion als voller Erfolg verzeichnet werden konnte. Frau Claudia Middendorf, die Landesbehindertenbeauftragte des Landes NRW, war begeistert – so eine gute und tolle Diskussionsrunde habe sie lange nicht mehr erlebt. So ein Lob bekommt man als alleiniger Organisator nicht jeden Tag – und somit war dies eigentlich mein erster und schönster Moment. Der 5. Mai als Aktionstag wurde in den letzten Jahren leider nur noch in kleinem Rahmen durchgeführt, da kaum Interesse besteht, mitzuwirken.

Ich wurde auch in die Delegiertenversammlung gewählt – das höchste Gremium des Bundesverbandes e. V. Erst als normales Mitglied und später wurde ich dann in einer der DV-Sitzungen als Vorsitzender vorgeschlagen. Ich wurde gewählt, nahm die Wahl an und wurde somit DV-Vorsitzender.

In einer DV-Versammlung wurde ich auch als Mitglied für das Kuratorium der Elsa-Krauschitz-Stiftung vorgeschlagen – auch hier wurde ich gewählt und nahm die Wahl an. Aus dem Kuratoriumsgremium wird dann in der konstituierenden Sitzung der Vorsitzende gewählt. Auch hier wurde ich vorgeschlagen und dann von den Mitgliedern gewählt. Im Jahr 2025 gab es an der Spitze des Kuratoriums einen Wechsel, und der neue Vorsitzende ist Matthias Krasa. Selbstverständlich arbeite ich im Kuratorium der Stiftung weiterhin mit.

Für mich gab es im Jahr 2021 eine große Überraschung, denn es hatte sich ja längst herumgesprochen, dass man mich bei allen Fragen – egal in welcher Angelegenheit – ansprechen kann und ich immer eine Lösung finden würde. So wurde ich in einer der Stadtratssitzungen vorgeschlagen, als Schiedsperson tätig zu werden – und was soll ich sagen: Ich wurde von den Stadträten gewählt und somit dem Amtsgericht als neuer Schiedsmann mitgeteilt. Ja, ich wurde sogar im Amtsgericht Brakel vereidigt und bin somit jetzt vereidigte Schiedsperson – Schiedsmann.

Ich wurde in einer Sitzung der Schiedspersonen auch als Regionalvertreter gewählt – ohne mein Zutun. Auch hier habe ich das Amt angenommen, und als Regionalvertreter bin ich dann automatisch auch Mitglied im Vorstand des Bund Deutscher Schiedspersonen.

Alle meine Aufgaben – ob als Leiter der BSK-Kontaktstelle, der BSK-Landesvertretung NRW usw. – machen mir sehr viel Freude, Spaß, und wenn man dann über alles einmal nachdenkt, sage ich mir: „Mensch Karl, das ist alles gut so, wie es jetzt ist – ich möchte von all dem nichts missen. Mach weiter so, hilf denen, die es nötig haben.“

„Wir sind nicht behindert – wir werden behindert. Und das möchte ich, egal in welcher Form, minimieren – und zwar so, dass alle Menschen am täglichen Leben teilhaben sollen und können.“