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Fridays for Future/ver.di in Berlin

Claus Arne Mohr, BSK: „Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern ein Muss im ÖPNV!“

Tausende demonstrieren unter #WirFahrenZusammen für den Ausbau des ÖPNV und bessere Arbeitsbedingungen, unterstützt von Claus Arne Mohr, der die Notwendigkeit von Barrierefreiheit betont.

von Peter Reichert

Demo Teilnehmer
Foto: Lisa Sankrejz
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Unter dem Motto #WirFahrenZusammen haben sich am 1. März im Invalidenpark in Berlin tausende Menschen versammelt, um gemeinsam für den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für dessen Beschäftigte zu streiken. Dieser Tag markierte den Höhepunkt der gemeinschaftlichen Kampagne von Fridays for Future und der Gewerkschaft Ver.di, die in über 100 Städte Deutschlands zum Ausdruck kam.

Claus Arne Mohr, stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter, unterstützte die Initiative durch seine Teilnahme und einem Statement: "Für Menschen wie mich, die auf einen umfassenden, barrierefreien ÖPNV angewiesen sind, sind Alternativen oft nicht verfügbar oder finanziell nicht tragbar", erklärte Mohr. Trotz der Herausforderungen, die der Streik für Menschen mit Behinderungen darstellt, betonte er die Notwendigkeit, gemeinsam für die Barrierefreiheit und einen ausgebauten ÖPNV zu kämpfen.

Mohr kritisierte die aktuelle Situation der Barrierefreiheit im deutschen ÖPNV als unzureichend. "Eine barrierefreie Infrastruktur ist vielerorts noch nicht vorhanden oder defekt. Die gesamte Reisekette muss barrierefrei sein, und hier spielen auch die ÖPNV-Kapitäne eine entscheidende Rolle", sagte er. Die Verantwortung für die Umsetzung liege grundsätzlich bei den Kommunen, doch fehle es an verbindlichen Nahverkehrsplänen, ausreichender Finanzierung durch die Länder und einer wirksamen Durchsetzung der gesetzlichen Vorgaben auf Bundesebene.

Darüber hinaus hob Mohr hervor, dass der ÖPNV-Streik für Menschen mit Behinderungen eine zusätzliche Herausforderung darstellt, da ihnen oft Alternativen fehlen. "Eine auskömmliche Finanzierung des Personals nutzt uns allen. Personal und Fahrgäste müssen zusammenwirken und Barrierefreiheit als gemeinsames Ziel begreifen", forderte Mohr.

Die Demonstration zog durch das Regierungsviertel, um auf die Blockadehaltung des Verkehrsministers Volker Wissing und der FDP hinzuweisen, die nach Ansicht der Aktivist*innen die dringend benötigten Investitionen im ÖPNV verhindern. Um die Klimaziele einzuhalten, sei ein massiver Ausbau des ÖPNV notwendig, insbesondere in ländlichen Gebieten. Für diesen Ausbau sind bis 2030 jährlich mindestens 16 Milliarden Euro erforderlich.

Die Teilnehmer*innen der Demonstration betonten, dass ohne eine signifikante Verbesserung und Erweiterung des ÖPNV Deutschlands Klimaziele unerreichbar bleiben würden. Die Notwendigkeit eines ausgebauten, barrierefreien und gut finanzierten öffentlichen Verkehrssystems ist klar: Es dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern verbessert auch die Mobilität und Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger, insbesondere derer mit Mobilitätseinschränkungen.

Fotos: Lisa Sankrejz