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70 Jahre Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter – Eine Zukunft mit Digitaler Selbsthilfe und Inklusion
Ich bin Gerhard Donth, Kontaktstellenleiter in Dachau, und ich freue mich, dass ich Teil des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter bin. Der Bundesverband feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen und ich bin stolz darauf, dass ich ein Teil dieser Geschichte bin.
Das Projekt, das ich heute in Dachau umsetze, hat seinen Ursprung ursprünglich beim VdK. Es war geplant, eine digi- tale Plattform für Menschen mit Behinderungen zu schaffen, um sie besser zu vernetzen und zu unterstützen. Leider gab es innerhalb des VdK Widerstände gegen die Digitalisierung, die es nicht möglich machten, das Projekt wie geplant um- zusetzen.
Im Juli 2024 habe ich mich entschieden, das Projekt zum Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter zu bringen, wo ich eine offene und innovative Atmosphäre vorfinde. Hier kann ich mein Projekt ungestört und ohne Widerstände umsetzen. Dieser Wechsel hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Vision von einer digitalen Zukunft für Menschen mit Körperbehinderungen umzusetzen. Als ich zum Bundesver- band Selbsthilfe Körperbehinderter kam, war ich erfreut zu sehen, dass bereits eine eigene App entwickelt worden war, die speziell auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder zuge-
schnitten ist. Ich habe mich entschieden, diese App zu inte- grieren und sie in mein Konzept für die digitale Zukunft des Bundesverbands einzubinden. Die App ermöglicht es unse- ren Mitgliedern, sich leichter zu vernetzen, Informationen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Sie ist auch eng mit meinen neuen Konzepten verbunden, wie zum Beispiel den digitalen Selbsthilfegruppen, der KI-Beratung und den Online-Plattformen.
Mein Ziel ist es, Menschen mit Körperbehinderungen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich vernetzen, informieren und unterstützen können.
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  Andrea Fabris – Engagement für Teilhabe und Wandel
Fünf Jahre lang war Andrea Fabris eine prägende Stimme des BSK in Berlin. Von Anfang 2017 bis Mitte 2022 setzte sie sich als Referentin für Gesundheits- und Sozialpolitik in der Repräsentanz Berlin für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein. Gemeinsam mit Camilla von Loesch gründete und leitete sie das Fachteam Gesundheit – und trug damit maßgeblich zur inhaltlichen Stärkung des Verbandes bei. Den Weg zum BSK fand Fabris über eine klassische Bewerbung: „Ich suchte nach einer neuen Herausforderung, nachdem mein Vertrag bei der Unabhängigen Patientenbe- ratung ausgelaufen war.“ Gleich beim Bewerbungsgespräch in Hannover hatte sie eine eindrückliche Begegnung – die Frau des damaligen Schatzmeisters sprach ihr Mut zu. „Es war eine schöne, menschliche Geste. Und die Dame behielt recht – ich bekam die Stelle.“
Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) erlebte Fabris einen intensiven Einstieg in die verbandliche Arbeit: Noch vor ihrem ersten offiziellen Arbeitstag schickte ihr der dama- lige Geschäftsführer, Ulf Schwarz, die hunderte Seiten starke Gesetzesvorlage zur Stellungnahme. „Das war ein Sprung ins kalte Wasser – aber auch ein Moment des Wandels. Denn mit dem BTHG und der späteren EUTB® eröffneten sich für Men-
schen mit Behinderungen erstmals echte Möglichkeiten un- abhängiger Beratung.“ Als Projektleiterin für das Netzwerk unabhängige Beratung trug Fabris wesentlich dazu bei, dieses Fundament zu legen. „Viele EUTB®-Stellen des BSK hatten dadurch einen Wissensvorsprung beim Start. Wir konnten sie gut unterstützen.“ Auch den Aufbau weiterer Fachteams begleitete sie aktiv.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr eine Online- Aktion zum 5. Mai, die pandemiebedingt digital stattfand – mit Zumba-Angebot. „Es war toll zu sehen, wie viele mit- gemacht haben. Trotz Distanz war da eine große Verbunden- heit spürbar.“ Eine andere wiederkehrende Herausforderung war die Veranstaltung „BSK im Dialog“, die viel Organisa- tionstalent verlangte.
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Gerhard Donth,
Leitung BSK-Kontaktstelle Dachau
  Andrea Fabris,
ehemalige BSK-Referentin für Gesundheits- und Sozialpolitik
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