Page 14 - 70_Jahre_BSK
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2010
Eröffnung der BSK-Repräsentanz in Berlin
2011
Anerkennung als Verbraucherschutzverband
im Bereich
des Antidiskriminierungsrechts
2012
BSK setzt sich auf Bundesebene für den barrierefreien
Fernbuslinienverkehr ein, der ab 2019 gesetzlich geregelt sein soll
2014
Einsatz für Mindestlohn in Werkstätten; erfolgreiche Klage gegen
Wohnungsbaugesellschaft wegen unlauterem Wettbewerb und
gegen Verkehrsbetriebe
wegen Diskriminierung; Erstellung eines Lastenheftes für einen barrierefreien
Fernlinienbusverkehr
2015
Beteiligung am Entwicklungsprozess
des Bundesteilhabegesetzes;
BSK geht gerichtlich
gegen bundesweiten Ausschluss von E-Scootern vom ÖPNV vor
2010–2014: Digitalisierung
und gesellschaftliche Teilhabe
Die ersten Jahre des neuen Jahrzehnts waren vom starken Einfluss der Digitalisie- rung geprägt. Der BSK setzte früh auf den Ausbau moderner Kommunikationsmittel und begann, seine Beratungsangebote auch über das Internet anzubieten. Dadurch konnten auch Mitglieder in entlegenen Regionen besser erreicht und unterstützt werden.
2012 startete der Verband eine umfang- reiche Kampagne zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und im Internet, die nicht nur politische Aufmerksamkeit erregte, sondern auch konkrete Verbesserungen in Zusammenarbeit mit Kommunen und Firmen bewirkte.
Parallel dazu wurde die Jugendarbeit intensiviert, um junge Menschen mit Körperbehinderung stärker zu integrieren. Jugendgruppen, Schulprojekte und Ver- anstaltungen wie das jährlich stattfindende BSK-Jugendcamp wurden etabliert.
2015: 60 Jahre BSK
Im Jahr 2015 feierte der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. sein 60-jähriges Bestehen – ein Meilenstein, der zugleich Anlass bot, auf eine bewegte Geschichte zurückzublicken, aber auch den Blick nach vorne zu richten. Die Jubiläums- feierlichkeiten umfassten nicht nur festliche Veranstaltungen, sondern auch eine inten- sive Reflexion über die Erfolge und Heraus- forderungen des Verbandes.
2016 wurde das Konzept der digitalen Selbsthilfe weiter ausgebaut, mit Online- Beratung und neuen Kommunikationsplatt- formen, die besonders jüngere Mitglieder ansprachen und die Vernetzung über regionale Grenzen hinweg ermöglichten.
Zusammenfassung der Wachstumsphase 1980 bis 2015
Die Jahre von 1980 bis 2015 markieren für den BSK eine Phase des enormen Wachstums und der Professionalisierung. Von einem reinen Selbsthilfeverband ent- wickelte sich der BSK zu einem modernen
Dienstleister, politischen Akteur und wichti- gen Ansprechpartner für Menschen mit Körperbehinderung in Deutschland.
Das Engagement in Bereichen wie Wohnen, Arbeit, Freizeit und Bildung wurde konsequent ausgebaut, stets mit dem Ziel, die Selbstbestimmung und gesellschaft- liche Teilhabe der Mitglieder zu fördern.
Dieser Zeitraum zeigt eindrücklich, wie der Verband es geschafft hat, sich flexibel an gesellschaftliche Veränderungen anzu- passen und neue Herausforderungen – wie die Digitalisierung oder Inklusion – aktiv mitzugestalten.
Neue Horizonte der Teilhabe: 2016 bis 2025 – Vielfalt, Digitalisierung und Selbstbestimmung
2016
Am 5. Mai fand ein bundesweiter Protesttag statt, bei dem der BSK die Wahlfreiheit bei Hilfsmitteln einforderte. Hintergrund war die Sorge, dass sich zunehmend Billigpro- dukte durchsetzen könnten und die Umstel- lung auf neue, möglicherweise weniger geeignete Hilfsmittel zu Fehlversorgung und Handhabungsfehlern führen kann. Zudem entstehen höhere Kosten, wenn abweichende Produkte gewünscht werden, und die Versorgung aus einer Hand sei gefährdet. 14 Untergliederungen sammel- ten zu diesem Anlass Unterschriften auf Protestkarten, die der Bundesvorsitzende Gerwin Matysiak an den Patientenbe- auftragten und Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, übergab.
Im gleichen Jahr startete das wichtige Projekt „Der Rechtsweg ist nicht aus- geschlossen“. Gemeinsam mit dem bvkm setzte der BSK ein starkes Zeichen für den Zugang zu unabhängiger, kompetenter und personenzentrierter Beratung für Menschen mit Behinderung – ganz im Sinne von Teil- habe und Selbstbestimmung. Das von der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe geför- derte Projekt lief bis Juni 2019 und schuf modellhafte Beratungsstellen, die frei von institutionellen Zwängen ausschließlich den
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