Page 45 - 70_Jahre_BSK
P. 45

Die Elsa-Krauschitz-Stiftung –
Fördermittel für ein Leben mit mehr Freiheiten
Wenn aus einem letzten Willen Hoffnung wird: Die Elsa- Krauschitz-Stiftung steht wie kaum eine andere Einrichtung für praktische Hilfe und gelebte Inklusion. Seit 2002 fördert sie im Sinne der Geschwister Elsa und Rudolf Krauschitz bar- rierefreies Wohnen für Menschen mit Körperbehinderungen – vorrangig im norddeutschen Raum und zwar nicht auf dem Papier, sondern ganz konkret im Alltag.
Elsa und Rudolf Krauschitz waren über Jahrzehnte Mitglie- der im Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.. Rudolf Krauschitz war selbst körperbehindert; beide wussten um die Hürden, die ein selbstbestimmtes Leben erschweren. Ihr letzter Wunsch war ebenso klar wie wirkungsvoll: Men- schen mit Behinderung im norddeutschen Raum durch barrierefreie Wohnformen zu mehr Unabhängigkeit zu ver- helfen. Der BSK nahm diesen Auftrag ernst – und gründete die Stiftung mit Sitz in Krautheim an der Jagst.
Die Stiftung unterstützt heute gezielt Modellprojekte: etwa den Einbau von Aufzügen, den Umbau von Küchen oder die Gestaltung barrierefreier Außenanlagen. Dass dies keine abstrakte Förderung ist, zeigen bewegende Beispiele.
So konnte die Pflegefamilie T. dank einer Förderung von 7.200 Euro ihr Badezimmer umbauen – für vier schwerbe- hinderte Pflegekinder, die zuvor kaum Privatsphäre beim Waschen hatten. „Das allerbeste am neuen Bad ist, dass wir
endlich die Tür schließen können“, sagt Pflegemutter Verena T. erleichtert.
Nadine B. aus Thüringen weiß, was ein Aufzug verändern kann. Lange Zeit wurde sie über eine steile Treppe getragen – heute fährt sie selbstständig zu ihrer Wohnung. „Seitdem ich diesen Fahrstuhl habe, bin ich ein ganz anderer Mensch“, sagt sie. Die Elsa-Krauschitz-Stiftung beteiligte sich mit 2.600 Euro an den Gesamtkosten.
Oder Dirk T. aus Elmshorn, der dank eines barrierefreien Kleiderschranks endlich selbstständig morgens Kleidung auswählen kann. Für ihn ein ganz großes Stück Lebensquali- tät, das unbezahlbar scheint – und mit 2.000 Euro doch möglich gemacht wurde.
Solche Erfolgsgeschichten sind das Herzstück der Elsa- Krauschitz-Stiftung. Sie zeigen: Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht. Und die Stiftung lebt weiter – durch neue Projekte, tatkräftige Antragsteller, einen verant- wortungsbewussten Vorstand und ein Kuratorium mit viel Sachverstand und Herz: Hans-Werner Eisfeld, Arno Günther, Karl Josef Günther, Matthias Krása und Stefan Lutter tragen aktuell die Vision der Stifter*innen in die Zukunft des BSK.
und „Selbständiges Leben för
Unabhängigkeit trotz Be dern
hinderung schaffen.“ (Elsa Krauschitz, 1995)
  45





















































































   43   44   45   46   47