Page 36 - 70_Jahre_BSK
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„Reisen ist ein Stück Lebensqualität,
auf das niemand verzichten sollte.“
Ein persönlicher Rückblick von Hanna Ursin, langjährige Geschäftsführerin der BSK Reisen GmbH
Begonnen hat alles lange vor meiner Zeit – in den 1960er- Jahren. Damals hieß unser Angebot noch „Handicaptours“ – ein kleiner, feiner Freizeitdienst. Ins Leben gerufen von Men- schen mit Körperbehinderung selbst, die nicht länger auf Ur- laub verzichten wollten. Sie planten, organisierten und begleiteten ihre Gruppenreisen eigenständig: auf die Schwäbische Alb, an den Thunersee in der Schweiz, nach Südtirol, Österreich oder sogar Spanien. Das war echte Pio- nierarbeit – lange bevor das Thema „barrierefreier Touris- mus“ überhaupt gesellschaftlich sichtbar war.
In den 1980er-Jahren wurde das Reisen eine wichtige Säule des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter. 1985 ent- stand aus den losen „Handicaptours“ der BSK-Reiseservice. Damals begann man auch, erste digitale Strukturen zu schaf- fen – mit einem eigenen Buchungsprogramm und Zugriff auf barrierefreie Unterkünfte im In- und Ausland. Rückblickend war das ein gewaltiger Schritt in Richtung Professionalisierung.
Ein Highlight war unser Spezialbus – ein barrierefreier Rei- sebus mit Hebebühne, in dem man im Rollstuhl sitzen blei-
ben konnte. Auch große E-Rollstühle fanden Platz. Unsere Fahrer Sepp und Harald waren wahre Profis – herzlich, hilfs- bereit und bei unseren Gästen unglaublich beliebt. Doch lei- der nagte auch an ihm der Zahn der Zeit, so dass der Spezialbus bedauerlicherweise relativ zeitig nach meinem Einstieg beim BSK abgeschafft wurde.
Ich selbst kam 1995 zum BSK – frisch von der Fachhoch- schule. Voller Ideen, aber ehrlich gesagt komplett ohne Er- fahrung im barrierefreien Reisen. Das Reisebüro steckte damals mitten im Neuaufbau der frisch gegründeten BSK Reisen GmbH.
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Hanna Ursin, Geschäftsführerin
der BSK Reisen GmbH
 






















































































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