Page 18 - 70_Jahre_BSK
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2021
Start der inklusiven BSK- Jugendarbeit am Standort Krautheim
2022
50-jähriges Jubiläum
der Krautheimer Werkstätten für Menschen mit
Behinderungen (WfbM)
2023
Der BSK gründet
eine eigene Landesvertretung in Berlin
klaren Standards für Barrierefreiheit – verständlich, nachvollziehbar und kon- sequent inklusiv.
Auch in Baden-Württemberg ging der Landesverband Selbsthilfe Körperbehin- derter (LSK) neue Wege: Mit dem Projekt „Zukunft Barrierefreiheit 4.0“ wurden digitale und inklusive Teilhabe in den Fokus gerückt. Ziel war es, Barrierefreiheit früh- zeitig in Planungsprozesse zu integrieren – vernetzt, praxisnah und zukunftsorientiert. Dafür schulte der LSK landesweit ehrenamt- liche Botschafter*innen, die Kommunen, Planer*innen und Behörden beratend zur Seite stehen. In Online-Modulen, Work- shops und Praxisphasen vermittelten sie Know-how zu barrierefreiem Bauen, Mobilität und digitaler Teilhabe.
In Stuhr (Niedersachsen) eröffnete Dr. Martin Möhring eine neue BSK-Kontakt- stelle. Erster Schwerpunkt: der Aufbau eines Netzwerks mit Unternehmen, die gezielt Menschen mit Behinderungen in Beschäfti- gung bringen wollen. Gerade während der Corona-Pandemie hatte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nochmals verschärft – der Bedarf an gezielter Unterstützung war und ist groß.
2021
Im Oktober wurde der Integrative Wohn- park III „Haus Erlensee“ fertiggestellt, reali- siert vom BSK-Bereich Hanau/Gelnhausen. Mit 20 barrierefreien Wohneinheiten und zwei Übergangswohnungen entstanden moderne, kostengünstige Wohnungen (Kaltmiete max. 7,50 €/m2) für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Projekt steht für selbstständiges, gemeinwohl- orientiertes Wohnen.
Mit Thomas Erl bekam die BSK-Geschäfts- stelle in Krautheim zudem einen neuen Mit- arbeiter, der einen inklusiven Jugendtreff aufbauen soll. Das Jugendprogramm startete mit einem Ferienprogramm, das von Holzfigur- und Schiffbauwerkstätten über Pizza- und Muffin-Backen bis zu Zirkus- Workshops und inklusiven Olympiaden vielfältige Angebote umfasst.
2022
Das Jahr 2022 stand im Zeichen bedeuten- der Jubiläen, sozialer Auszeichnungen und einer Rückkehr zu gemeinsamer Präsenz nach der Pandemiepause. Besonders her- vorzuheben ist das 50-jährige Jubiläum der Krautheimer Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM). Am 2. Februar 1972 gründete Eduard Knoll mit Gleichgesinnten diese Werkstätten, um Menschen mit hohem Assistenzbedarf echte berufliche Perspektiven zu bieten. Was damals als mu- tige Selbsthilfeinitiative begann, hat sich in über fünf Jahrzehnten zu einem modernen Sozialunternehmen mit vielfältigen Arbeits- und Bildungsangeboten entwickelt. Zentral blieb stets der Leitgedanke „Arbeit statt Ausgrenzung“. Bis 1988 wurden alle Gewinne reinvestiert, um weitere Arbeits- plätze zu schaffen. Besonders wichtig ist heute der Berufsbildungsbereich (BBB), der seit 2015 zertifiziert ist und als Schlüssel für den Einstieg in den allgemeinen Arbeits- markt gilt.
Ein weiteres Highlight war die erstmalige Verleihung des Inklusion Plus Awards durch den Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Menschen Baden-Würt- temberg e.V.. Der Award würdigt heraus- ragende Leistungen in den Bereichen Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe. Die Preisträger werden von einer unabhän- gigen Jury ausgewählt, die sich aus Menschen mit und ohne Behinderungen sowie Fachvertretern zusammensetzt. Mit dieser Initiative sollen beispielhafte Projekte sichtbar gemacht und zur Nachahmung angeregt werden.
Im Zeichen praktischer Hilfe setzte sich Arno Günther, Leiter der BSK-Kontaktstelle Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz), gemein- sam mit Spendern und Sponsoren für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine ein. Er organisierte Hilfsmittel und Rollstühle, worüber der Radiosender Antenne Bad Kreuznach berichtete.
Nach drei Jahren Corona-Pause war der BSK e.V. endlich wieder auf der RehaCare in Düsseldorf vertreten, was die Rückkehr zu wichtigen persönlichen Begegnungen und
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