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„Liebevoll penetrant – mit voller Kraft für Inklusion und Barrierefreiheit“
Ein Gespräch mit Martina Scheel, BSK-Kontaktstellenleiterin Ostholstein, Fachteamleitung Mobilität, stv. Leitung der BSK-Landesvertretung Schleswig-Holstein und Mitglied im Bundesvorstand
Martina, wie kamst du zum BSK – oder besser:
Wer hat dich gefunden?
Eindeutig: Matthias Krasá („Matthi“). Mein Vorbild – und meine heutige Landesvertretung. Er hat ganze vier Jahre lang beim Landesbeirat Schleswig-Holstein und anderen Treffen Überzeugungsarbeit geleistet, bis ich 2021 schließ- lich Mitglied beim BSK wurde. Ich wusste damals noch nicht, was genau er sich da alles vorgestellt hatte...
Wie schnell ging es dann weiter?
Rasant! Kurz nach meinem Beitritt wurde ich bereits Leiterin der Kontaktstelle Ostholstein, bald darauf auch Mitglied im Bundesvorstand und ich übernahm die ehrenamtliche Leitung des BSK-Fachteams Mobilität. Die stellvertretende Landesvertretung Schleswig-Holstein kam dann schleichend auch noch dazu.
Was war deine erste bewusste Erinnerung an den Verband? Matthis „Lobeshymnen“ – er hat mich nicht nur persönlich angesprochen, sondern auch überzeugt. Durch ihn habe ich mir gleich zu Beginn auch den Euro-WC-Schlüssel besorgt.
Dieses kleine Ding bedeutet für mich ein riesiges Stück Freiheit. Ich denke daher oft an Matthi, wenn ich unterwegs bin. Es ist so eine enorme Erleichterung, dass ich es mir heute gar nicht mehr ohne vorstellen kann.
Gibt es Momente mit dem BSK, die dir besonders
im Gedächtnis geblieben sind?
Oh ja, viele! Da war zum Beispiel die konstituierende Vorstandssitzung in Krautheim – meine erste Dienstreise. Nach einer stundenlangen Bahnfahrt durch eine mir völlig unbekannte Region kam ich dort an. Helmut Ruck, BSK-Haus- meister, den ich liebevoll meinen „Lieblings-Hausmeister- Chauffeur“ nenne, hat mir dann ganz herzlich die Gegend gezeigt.
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Alles begann mit einem Bahnhof –
und dem Wunsch nach Veränderung
Warum Andreas Reigbert zum BSK kam und was in 10 Jahren daraus gewachsen ist
Meine Geschichte im BSK ist noch keine zehn Jahre alt. Alles begann mit dem Bahnhof meiner Heimatstadt Bargteheide. Vor genau zehn Jahren, am 1. August 2015, wurde das 150- jährige Bestehen des Bahnhofs Bargteheide gefeiert. Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck, die täg- lich von rund 60.000 Menschen genutzt wird. Der Anteil der Pendler daran ist groß. In Bargteheide wären 5.300 Berufs- tätige ohne die Bahn und den Bahnhof aufgeschmissen. Das war für mich der Anlass, einen Leserbrief an das Hamburger Abendblatt und an die örtliche „Markt“-Zeitung zu schreiben. Darin bemängelte ich, trotz allem Respekt für den altehrwür- digen Bahnhof, dass der leider nicht barrierefrei ist. Vor 150 Jahren baute man nämlich noch Bahnhöfe mit Bahnsteigen, die nur 38 cm oder weniger oberhalb der Schienenober- kannte hoch waren, halb so hoch wie heutzutage üblich.
Dementsprechend schwierig bis unmöglich ist der Ein- und Ausstieg für Menschen mit Behinderung, Rollstuhlfah- rende, alte Menschen mit Rollatoren, Familien mit Kinder-
wagen und Fahrradfahrer*innen von diesen Bahnsteigen. Inklusion ist eben für alle wichtig. Die Bahnsteige sind auch für die Rampen („fahrzeuggebundene Einstiegshilfen“) der Doppelstockwagen zu niedrig, um zum Beispiel mit einem Elektromobil problemlos in den Zug gelangen zu können. Ich schlug deswegen vor, die Bahnsteige auf einem kurzen Stück, an dem die Waggons mit Rampe halten, zu erhöhen. Mein Leserbrief wurde am 12. August 2015 vom „Markt“ veröffentlicht und das Hamburger Abendblatt bat um ein Interview mit mir, das am 20. August 2015 erschien.
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Martina Scheel,
u. a. Mitglied im Bundesvorstand und
stv. Leitung BSK-Landes- vertretung Schleswig-Holstein
Andreas Reigbert, Leitung BSK-Kontaktstelle Bargteheide
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